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(Hu)manigfaltiges 03/2012
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Leserbriefe 02/2012
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(Hu)manigfaltiges 02/2012
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„Hat unser Geldsystem einen Fehler?“ – Vortrag von Steffen Henke
Lust auf neues Geld
Finanzkrise: Ursachen-Wirkungen-Lösungen hier gibt’s das A‑4 Plakat zum Vortrag.
Referent: Steffen Henke, Finanzkaufmann und Personalcoach, Geschäftsführer der „Neues Geld gemeinnützige GmbH“ Leipzig
Er sagt: Eine krisenfreie Wirtschafts- und Finanzordnung ist möglich!
Viele namhafte Experten und eine große Zahl Aktiver in Nichtregierungsorganisationen arbeiten bereits heute an Plänen zu ihrer Umsetzung. Wir wollen eine breite politische Diskussion zu den Alternativen in Gang zu setzen!Ort: Evangelisches Haus Schwabach,
Wittelsbacher Strasse 4 , 91126 Schwabach
Datum: Samstag 21. April 2012
14:00 Uhr bis 17:00 Uhr (Einlass ab 13:30 Uhr)
Eintritt: 5 €, Für Speisen und Getränke ist gesorgt.
Information und Anmeldung: vorstand@regio-mark.de
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Polens Notenbankchef sieht griechische Regionalgeld-Lösung als „innovativ“ an
In der Financial Times Deutschland vom 28.3.2012 bringt Marek Belka jenen Mut auf, den er selbst in der Diskussion um die besten Lösungen der Euro-Krise nur einzelnen Wirtschaftsprofessoren attestiert.
Er sieht zur Stärkung der griechischen Wirtschaft und deren geringere Leistungsfähigkeit eine zweites, landesinternes Zahlungsmittel als eine mögliche und gangbare Lösung an.
Gute Erfahrungen und ein entsprechendes KnowHow, haben die Initiatoren und Vordenker des deutschen Regiowährungsprojektes „Chiemgauer“ bereits im Februar dazu veranlasst, diesen Vorschlag tiefgehend als Lösung darzulegen.
Auch Eckhard Behrens für das Bad Boller „Seminar für freiheitliche Ordnung“ hatte einen in diese Richtung gehenden Vorschlag ausgearbeitet.
Um so erfreulicher, dass diese wahrlich innovativen Ideen jetzt sozusagen einen „Ritterschlag“ von höchster Stelle bekommen. Es ist anzunehmen, dass Marek Belka seinen jetzigen Vorstoß aus „der Not heraus“ formuliert und nicht etwa den genannten Vorlagen entnommen hat, denn die Möglichkeiten für eine Stabilisierung der griechischen Wirtschaft hängen maßgeblich von wirklich neuen Ideen ab, nachdem mittlerweile allen Experten klar sein dürfte, dass „Kaputtsparen“ zu nichts Gutem führt.
Bleibt abzuwarten, ob dieser außergewöhnliche Vorschlag bei den europäischen Kollegen in der Politik und bei den Notenbanken jene Nachhall findet, der dann auch in konkrete Schritte der Umsetzung mündet.
Wesentlich wahrscheinlicher ist leider ein Beibehalten des eingeschlagenen Kurses aus Rettungsgeldern und erzwungener Sparpolitik.
Belkas Vorschlag könnte nämlich eine ganze Bugwelle an innovativen Lösungen nach sich ziehen, die für mächtige Turbulenzen am ohnehin getrübten europäischen Polit-Führungshimmel sorgen könnten. Und wenn Politiker eines scheuen, dann sind es Turbulenzen, von deren Ausgang sie nicht wissen, ob sie selbst sie bei den nächsten Wahlen überstehen werden.
Aber wer weiß? Vielleicht ist die Zeit der Mutigen ja auch gekommen! -
Alarmierende Reichtumsentwicklung
Steven Rattner kommentiert in der New York Times eine aktuelle Studie der Ökonomen Thomas Piketty und Emmanuel Saez, wonach die aktuelle Entwicklung von Reichtum in den USA alarmierend sei.
Demnach landet der Zuwachs der Einkommen 2010 in Höhe von 288 Milliarden US-Dollar zu 93% bei den 1% Topverdienern des Landes. Selbst innerhalb dieser 1% Topverdiener gibt es eklatante Unterschiede, denn die obersten 0,1 vereinen alleine 37% dieses Zuwachses auf sich. Die danach folgenden 0,9% erzielen 56% des Zuwachses und die 99% am unteren Ende die verbleibenden 7%.
In dem Kommentar geht Rattner leider nur in Bezug auf die Steuersätze auf die unterschiedlichen Quellen der Einkommenszunahme ein, denn es darf davon ausgegangen werden, dass im Bereich der oberen 1% der Zuwachs hauptsächlich auf Einkommen aus Geldvermögen zurückzuführen ist. Rattner vermatscht die Einkommen aus Leistung mit jenen aus Vermögen und kann deshalb auch nur zu dem Schluss kommen, dass eine Erhöhung der Steuern für Superreiche die Lösung sein könnte, die dieser Entwicklung Einhalt gebieten würde.
Doch wenn selbst Superreiche wie Warren Buffet derlei Forderungen an die Politik stellen (ebenfalls in der New York Times), dann sollte doch Skepsis und Nachdenken angesagt sein.
Geldvermögenseinkommen können nur über Zinsen und Zinseszinsen erzielt werden. Zinsen stecken in allen Preisen und allen Steuern und werden somit von allen Konsumenten, Arbeitern und Angestellten gleich welchen Einkommens bezahlt. Wächst das Einkommen der Reichsten übermäßig, geht das über den Zinsmechanismus auf Kosten der weniger Reichen und Armen. Letzteren wird von ihrer Leistung mehr genommen, als in der Zeit davor. Das auf Zins und Zinseszins beruhende Geldsystem verleibt sich die Leistung der Ärmeren zugunsten der Reicheren in einem Maß ein, das zwangsläufig zu einer immer schneller werdenden Verschiebung von den Ergebnissen der Leistung hinzu zu den Reichen führt.
Weder Reich noch Arm kann sich gegen diesen Automatismus wehren.
Die Reaktion, die auch der Kommentator Steven Rattner vorschlägt, nämlich den Reichen über Steuern mehr wegzunehmen ist bestenfalls eine Abschwächung des trotzdem weiter laufenden Verteilungsprozesses, aber keine Lösung auf dem Weg in eine gerechtere Gesellschaft.Der Zins und Zinseszinsmechanismus nimmt den Fleißigen immer mehr von ihrer Leistung weg. Statt sich darüber Gedanken zu machen, wie man ihnen wieder etwas zukommen lässt, wäre es viel wichtiger und vor allem nachhaltiger, sich die Frage zu stellen:
Wie schaffen wir es, dass allen weniger weggenommen wird?
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Klare Worte des Sparkassen-Präsidenten
Heinrich Haasis ist der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. In seiner Rede zur Bilanzpressekonferenz 2012 redet er Klartext, im Hinblick auf die jüngsten „Geldflutungen“ durch die EZB, aber auch für das Stammbuch jener, die sich so intensiv um die vermeintliche „Geldschöpfung aus dem Nichts“ von Geschäftsbanken den Kopf zerbrechen:
„Bei den Kundeneinlagen konnten die Sparkassen 2011 um 2,0 % auf 783,4 Mrd. EUR zulegen. Insgesamt legten die Kunden weitere 15,6 Mrd. Euro in Form von Spar- und anderen Einlagen bei Sparkassen an. Das niedrige Zinsniveau veranlasste die Kunden auch weiterhin, sehr liquide zu bleiben. So stiegen die Termingelder um 10,1 %, die Sichteinlagen um 2 %. Bei den Spareinlagen hingegen war nur ein geringer Zuwachs feststellbar. Immerhin konnten die Institute mit attraktiven Eigenemissionen mit + 4,1 % einen deutlichen Zuwachs erzielen.
Wir erleben allerdings heute in mehrfacher Hinsicht eine sehr ungewöhnliche und schwierige Marktsituation, ich hatte das eingangs angesprochen.
Die EZB flutet die Märkte mit billigem Geld. Unabhängig von der Güte eines Geschäftsmodells oder dem Vertrauen der Kunden werden Kreditinstitute unbegrenzt und langfristig mit Liquidität ausgestattet. Wer sich wie die Sparkassen einen Einlagenüberhang von rund 106 Mrd. Euro mühsam am Markt erarbeitet, sieht sich zunehmend Wettbewerbern ausgesetzt, die Liquidität anstrengungslos erhalten. Für die Sparkassen ist es keine Option, ebenfalls ihr solides Geschäftsmodell umzustellen, Kapital von der EZB zu holen und dieses in hochrentierlichen, aber sehr risikoreichen Investments zu platzieren. Wir stellen aber fest, dass Wettbewerbern mit solchen Geschäftsmodellen derzeit die Gewinne durch den Staat ins Haus getragen werden.
Einzelnen Instituten werden staatliche Mittel ohne angemessene Gegenleistung zur Verfügung gestellt. Es ist unverständlich, dass eine große deutsche Bank für stille Einlagen des Bundes keinerlei Zinsen zahlt. Ihr wurden damit in drei Jahren vom Steuerzahler fast 2,2 Mrd. Euro geschenkt. Das entspricht dem Jahresüberschuss aller deutschen Sparkassen. Oder ich könnte es auch anders sagen: Unsere jährlichen Steuerzahlungen könnten wir zu fast einem Drittel direkt dieser deutschen Großbank überweisen. Man überlässt es dem Institut selbst, seine Konditionen, seine G+V und damit seine HGB-Bilanz so zu gestalten, dass keinerlei Gewinne in Deutschland anfallen und damit auch keine Zinsen gezahlt werden müssen. Das geht so nicht mehr. Andere Institute, die staatliche Hilfe erhalten, werden drastisch verkleinert oder sogar abgewickelt.
Die staatlichen Eingriffe in den Wettbewerb führen schleichend dazu, dass solide Leistungsträger geschwächt und der Anlagemarkt verzerrt wird. Es ist deshalb nicht nur aus Gründen der Stabilität, sondern auch aus Wettbewerbsgründen wichtig, dass die EZB baldmöglichst wieder den Ausstieg aus diesen unbegrenzten Tendermaßnahmen findet. Und der Bund sollte sicherstellen, dass sein Kapital bei dauerhaft bestehenden Banken angemessen verzinst wird.“
Bravo Heinrich Haasis. Mögen Ihnen die nächsten Schritte, wie die Ergründung der Ursachen für diese Geldpolitik, ein wichtiges nächstes Ziel sein.
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Leserbriefe – 01/2012
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Ausgebrannt – Dr. med. Ralf Oettmeier
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