Autor: Webmaster HW

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Eine Dosis Neuigkeiten

Der „News­let­ter“ der HUMANEN WIRTSCHAFT heißt schlicht „ZEITUNG“

In dieser Form infor­mie­ren wir in unre­gel­mä­ßi­gen Abstän­den (ein bis zwei mal monat­lich) über Aktu­el­les und Hintergründe.

Ein Archiv über bereits erschie­ne­ne Ausga­ben ist ange­legt und abon­nie­ren ist aus ganz einfach. Email­adres­se genügt.

Keine Sorge, wir wollen der Infor­ma­ti­ons­flut, der wir alle täglich zuneh­mend ausge­setzt sind, keine weite­re Welle hinzu­fü­gen, sondern eher für einen ruhi­gen Ausgleich sorgen und Sie mit klarem Profil auf Dinge aufmerk­sam machen, deren Auffin­den entwe­der nur schwer oder gar nicht möglich ist.

Whistleblower der Superreichen – Andreas Bangemann 0

Whistleblower der Superreichen – Andreas Bangemann

Edward Snow­den und sein Aufde­cken, des scham­lo­sen und empö­ren­den, in Deutsch­land die Grund­rech­te mit Füßen treten­den Spio­nie­rens der USame­ri­ka­ni­schen Geheim­dienst­be­hör­de NSA zeitigt Folgen. Nicht nur direk­te für die Bürger der betrof­fe­nen Staa­ten, sondern auch indi­rek­te. Im Hinblick auf die zahl­lo­sen »Mitwis­ser« in weiten Berei­chen des öffent­li­chen Lebens. Während vieles auf die bewuss­te Förderung
von Denun­zi­an­ten­tum inner­halb der Bevöl­ke­rung als eine begrü­ßens­wer­te Entwick­lung aus Sicht der Regie­run­gen hindeu­tet, entlädt sich der Frei­heits­wil­le der Regier­ten durch das Aufde­cken von Unrecht, Amoral und Verbre­chen, welche sich inner­halb des Macht­ge­fü­ges abspielen.

Vertrauensentzug: Das Ende des Geldes – Andreas Bangemann 0

Vertrauensentzug: Das Ende des Geldes – Andreas Bangemann

Bericht vom 2. inter­na­tio­na­len Kongress zu Komple­men­tär-Währungs­sys­te­men vom 20. bis 23. 6. 2013 in Den Haag.
250 Teil­neh­mer aus nahezu allen Konti­nen­ten der Erde kamen zusam­men, um sich zu den jüngs­ten Entwick­lun­gen im Zusam­men­hang mit ergän­zen­den Währun­gen auszutauschen.

Das »ISS«, (Inter­na­tio­nal Insti­tu­te of Social Studies) in der Den Haager Nieder­las­sung der Eras­mus Univer­si­tät von Rotter­dam stell­te seine Räume zur Verfü­gung. Maßgeb­lich an der Orga­ni­sa­ti­on betei­ligt waren die NGO »Qoin« mit Sitz in Amster­dam, die »ccia« (commu­ni­ty curren­ci­es in action) und die »nef« (new econo­mic foun­da­ti­on) aus London. Edgar Kampers, Nieder­lan­de, von Qoin und der deut­sche Lean­der Binde­wald von der »nef« steu­er­ten zusam­men mit vielen helfen­den Kräf­ten sicher durch das abwechs­lungs­rei­che Programm.
Man gab den akade­misch-theo­re­ti­schen Fragen zu den viel­fäl­ti­gen Entwick­lun­gen der alter­na­ti­ven Währun­gen Raum. Doch der prak­ti­sche Erfah­rungs­aus­tausch dürfte das wesent­li­che Lock­mit­tel gewe­sen sein, das den Groß­teil der Akti­ven aus den unter­schied­lichs­ten Initia­ti­ven nach Den Haag geführt hatte. Wie erwar­tet, kam es auch zu einem regen Gedan­ken­aus­tausch und konstruk­ti­ven Diskussionen.

Regionale Vielfalt statt globaler „Drohnen-Ökonomie“ – Andreas Bangemann 0

Regionale Vielfalt statt globaler „Drohnen-Ökonomie“ – Andreas Bangemann

Von 23. bis 26. 5. 2013 wurde Brixen zum Mittel­punkt der euro­päi­schen Nach­hal­tig­keits­be­we­gung. Die mit „think more about“ beti­tel­te Veran­stal­tungs­rei­he hat den Anspruch, sich um aktu­el­le „Kern­fra­gen“ zu kümmern. Das deutet schon das sympa­thi­sche Logo des Kongres­ses an. Eine Kugel, aus der ein Segment heraus­ge­schnit­ten ist und Schich­ten, sowie ein unver­sehr­ter gelber Kern zu sehen ist.

Die von rund 400 Gästen besuch­te, abwechs­lungs­rei­che Veran­stal­tung eröff­ne­te Günther Reifer vom Terra-Insti­tut in Brixen. Das Motto laute­te „Die Kunst der Frei­heit“. Günther Reifer beton­te, dass der dieses Jahr zum drit­ten Mal statt­fin­den­de Kongress mehr bewir­ke, als reine Wissens­ver­mitt­lung. Immer seien diese Tage Ausgangs­punkt von viel­fäl­ti­gen Akti­vi­tä­ten und ganz konkre­ten Projek­ten gewe­sen. So entste­he als Ergeb­nis vergan­ge­ner Kongres­se im
Südti­ro­ler Vinsch­gau ein Gemein­wohl­Öko­no­mie-Projekt in Zusam­men­ar­beit mit mehre­ren Gemein­den. Das Terra-Insti­tut und die Freie Univer­si­tät Bozen beglei­ten dieses Projekt wissen­schaft­lich. Unter Leitung von Frau Prof. Dr. Susan­ne Elsen ist unter ande­rem auch geplant, bei dem Projekt mit einer regio­na­len Währung zu arbeiten.

„Wäre das Wirt­schafts­wachs­tum ein Mensch…

…säße dieser wegen schwe­rer sozia­ler und ökolo­gi­scher Verbre­chen im Gefäng­nis.“ Helena Norberg-Hodge, weit­ge­reis­te Autorin und Filme­ma­che­rin, sorgte mit ihrer Keynote für einen emotio­na­len Auftakt der „Tage der Nach­hal­tig­keit“. Die Träge­rin des Alter­na­ti­ven Nobel­prei­ses berich­te­te, wie welt­weit immer mehr Menschen das Wirt­schafts­sys­tem als gegen das Leben gerich­tet wahr­neh­men. Viel­falt, als eine Grund­la­ge allen mensch­li­chen und natür­li­chen Lebens werde aus Effi­zi­enz­grün­den zerstört. Es komme zu einer Anpas­sung an ein mono­kul­tu­rel­les Modell, bei dem nur noch Kapi­tal­in­ter­es­sen im Vorder­grund stehen. Globa­le Dere­gu­lie­rung und gleich­zei­tig eine immer stär­ke­re regio­na­le Regu­lie­rungs­wut zerstö­re lokale Gemein­schaf­ten und verein­sa­me den einzel­nen Menschen.

Eine – wie sie es nennt – „Droh­nen-Ökono­mie“ zerstöre…

Niko Paech bei der Jubiläumsfeier
Foto: © Pat Christ
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„Wir haben es in der Hand!“ – 10 Jahre CHIEMGAUER – Pat Christ

Gemein­sam für eine lebens­wer­te Zukunft:
3.500 Menschen enga­gie­ren sich inzwi­schen für den CHIEMGAUER. Sie wissen, so CHIEM­GAU­ER-Grün­der Chris­ti­an Gelle­ri: „Wir haben es in der Hand, ob wir etwas ändern!“ Zehn Jahre ist die in den Land­krei­sen Chiem­gau und Rosen­heim gülti­ge Regio­nal­wäh­rung inzwi­schen alt. Grund genug, einmal inne zu halten und über Chan­cen und Gren­zen von Komple­men­tär­wäh­run­gen zu disku­tie­ren. Dies taten 300 Teil­neh­mer beim 5. Regio­nal­wäh­rungs­kon­gress in Traunstein.
Unter­neh­men, die auf nichts ande­res als auf Gewinn­ma­xi­mie­rung schau­en, werden mit dem Chiem­gau­er wenig anfan­gen können. Denn je nach­dem, was ein Betrieb produ­ziert, kostet dieses Geld mitun­ter mehr als es der Firma bringt. Was Domi­nik Sennes von der St. Leon­hards Vertriebs GmbH bei einer Podi­ums­dis­kus­si­on zum Auftakt des Kongres­ses bestä­tig­te. „Wir müssen 90 Prozent der CHIEMGAUER zurück­tau­schen“, so der Gemein­wohl­öko­nom, der bei St. Leon­hard für nach­hal­ti­ge Entwick­lung zustän­dig ist. Der Rück­tausch kostet. Dennoch sieht es die Firma als sinn­voll an, sich beim Chiem­gau­er zu betei­li­gen: „Wir wollen ein Bewusst­sein für das Geld­we­sen schaffen.“ …

Zum 90. Geburtstag von Helmut Creutz – versch. Gratulanten 0

Zum 90. Geburtstag von Helmut Creutz – versch. Gratulanten

Für Helmut Creutz ans andere Ende der Welt

Um Helmut kennen­zu­ler­nen, musste ich einen ziem­li­chen Umweg in Kauf nehmen. 17.717 Kilo­me­ter, um genau zu sein. Von meinem Studi­en­ort Leip­zig aus hatte es mich im Jahr 2000 nach Neusee­land verschla­gen. Dort wollte ich während eines Urlaubs­se­mes­ters mein Englisch verbes­sern. Und ich war auf der Suche nach neuen Ideen…

Helmut Creutz 2013
Foto: Privat
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Helmut Creutz – Die andere Sicht auf die Dinge

„Was ist das über­haupt für eine Wissen­schaft, in der man – abge­se­hen von weni­gen Ausnah­men – die entschei­den­den Ursa­chen unse­rer wesent­li­chen Mise­ren und Zwänge nicht wahr­nimmt und uns damit ohne gang­ba­re Auswe­ge in die Zukunft entlässt?“  Offen­bar muss man außer­halb des Wissen­schafts­be­trie­bes der Schul­öko­no­mie stehen, um seinen Blick für Zusammenhänge…

02/2013 eBook 0

HUMANE WIRTSCHAFT 03/2013 eBook

Die HUMANE WIRTSCHAFT 03/2013 nun auch wieder als E‑Book. Ein paar Proble­me mit der Tech­nik führ­ten zur Verspä­tung unse­rer aktu­el­len Ausga­be als eBook. Die .mobi-Versi­on, die beispiels­wei­se mit dem Amazon-Kindle-E-Book-Reader gele­sen werden kann, steht aber nun in unse­rem Shop für 4,- € zum Down­load bereit. Hier geht’s zur Bestellung

Leserbriefe 03/2013 0

Leserbriefe 03/2013

Ihre Meinung ist uns wich­tig! Senden Sie uns Ihre Fragen, Anre­gun­gen oder persön­li­chen Meinun­gen. Wir bemü­hen uns, so viele Leser­brie­fe unter­zu­brin­gen, wie möglich.

Wir haben gelernt – Michael Beleites 0

Wir haben gelernt – Michael Beleites

Auf einem endli­chen Plane­ten ist gren­zen­lo­ses Wachs­tum ein gefähr­li­ches Hirngespinst.

Die eigent­li­che Krise haben wir wohl noch vor uns. Es ist zu befürch­ten, dass irgend­wann das auf Verschul­dung gebaute
Speku­la­ti­ons­sys­tem aus dem Ruder läuft. Es könnte sein, dass die Finanz­kri­se eines Tages zu einer dras­ti­schen Geld­ab­wer­tung führt, die die gesam­te west­li­che Welt betrifft – und diese unmit­tel­bar in eine schwe­re Ölkri­se einmün­det. Aus einer Ölkri­se erwächst hier schnell eine Mobi­li­tät- und Produk­ti­ons­kri­se. Und daraus folgt eine Versor­gungs­kri­se. Nach 75 satten Jahren könnte wieder Hunger einkeh­ren. Es ist keines­wegs auszu­schlie­ßen, dass auch künf­tig Notzei­ten kommen, in denen sehr viele Menschen hungern und auch verhun­gern; frie­ren und auch erfrie­ren. Auch in Sachsen.

Im Jahr 2030 könnte das Schlimms­te schon über­stan­den sein. Und wir haben gelernt – jeden­falls dieje­ni­gen von uns, die dann noch da sind. Was haben wir gelernt?

• Wir haben gelernt, dass man Geld und Aktien nicht essen kann.
• Wir haben gelernt, dass uns eine zentra­le Versor­gung mit Ener­gie und Nahrung verwund­bar macht.
• Wir haben gelernt, dass eine gesun­de Gesell­schaft eine breite bäuer­li­che und hand­werk­li­che Basis braucht, die eine regio­na­le Selbstversorgungsfähigkeit sichert.
• Wir haben gelernt, dass das Wohl­stands­ni­veau einer insta­bil verfass­ten Gesell­schaft mit ihrer Fall­hö­he iden­tisch ist.
• Wir haben gelernt, dass es besser ist, wenn mehr Menschen in den Dörfern leben und dass die Entfrem­dung zwischen Stadt und Land über­wun­den werden muss.
• Wir haben gelernt, dass es nicht gut ist, Häuser ohne Keller zu bauen, in denen man keine Kartof­feln, Möhren und Äpfel einla­gern kann.
• Wir haben gelernt, dass es nicht gut ist, Häuser ohne Schorn­stei­ne zu bauen, in denen man nicht selber mit Holz heizen kann.
• Wir haben gelernt, dass nicht nur die Kirche im Dorf blei­ben muss, sondern auch die Bauern und der Bäcker, der Tisch­ler und der Schmied, der Laden und die Kneipe, der Arzt und der Pfar­rer, die Schule und der Bürgermeister.
• Wir haben gelernt, dass eine größe­re Wert­schät­zung der Bauern und Hand­wer­ker und ihrer Produk­te mit gesun­den Nahrungs­mit­teln und halt­ba­ren Gebrauchs­gü­tern belohnt wird.
• Wir haben gelernt, dass wir auf einem endli­chen Plane­ten leben, auf dem gren­zen­lo­ses Wachs­tum ein gefähr­li­ches Hirn­ge­spinst ist.
• Wir haben gelernt, dass Wett­be­werb ein falsches Leit­bild ist, weil er sozia­le und ökolo­gi­sche Bezie­hun­gen aushe­belt, desintegriert.
• Wir haben gelernt, dass das Allge­mein­in­ter­es­se etwas völlig ande­res ist, als die Summe konkur­rie­ren­der Einzelinteressen.
• Wir haben gelernt, dass eine gesun­de Gesell­schaft wie ein Orga­nis­mus funk­tio­niert, wo die verschie­de­nen Organe sich gegen­sei­tig dienen und das Ganze zusam­men­hal­ten – und die Teile nicht in einem sinn­lo­sen Kampf aller gegen alle stehen.
• Wir haben gelernt, dass Sozi­al­po­li­tik nicht darin bestehen darf, eine aus den produk­ti­ven Prozes­sen heraus­ge­hal­te­ne bzw. ausge­sto­ße­ne Mehr­heit mit Billig­pro­duk­ten und Billig­un­ter­hal­tung still­zu­hal­ten, sondern nur eine voll­stän­di­ge Inte­gra­ti­on in sinn­vol­le und verant­wort­ba­re Arbeit die Gesell­schaft gesundet.
• Wir haben gelernt, dass Eigen­tum und Verant­wor­tung zusam­men gehö­ren, aber leis­tungs­lo­se Einkom­men und Spekulationsgeschäfte
ein struk­tu­rel­les Para­si­ten­tum sind, das das Funk­tio­nie­ren der Gesell­schaft als Gesamt­or­ga­nis­mus untergräbt.
• Und wir haben gelernt, dass uns die Globa­li­sie­rung keinen Halt gibt und es gut ist, uns in eine regio­na­le kultu­rel­le und reli­giö­se Tradi­ti­on hinein­zu­stel­len – dass wir Sach­sen als Heimat empfin­den dürfen.

Platon und das Geld – Christian Gelleri 0

Platon und das Geld – Christian Gelleri

Die Kritik an einem Geld, das sich ohne Arbeits­leis­tung vermeh­ren kann, ist so alt wie das logi­sche Denken. Platon war einer der ersten, der bereits tief­grei­fen­de Erkennt­nis­se über das Geld gebil­det hat. Durch aufmerk­sa­me Beob­ach­tung des Wirt­schafts­ge­sche­hens entdeck­te er das Problem, dass das Geld der Ware über­le­gen ist und dass es daher wie die Waren altern müsse. Im alltäg­li­chen Austausch solle ein solches Geld zur Anwen­dung kommen, das
wie die Waren an Wert verliert. Platon erkann­te aber auch die Gren­zen eines solchen Geldes beim Handel mit ande­ren Völkern. Während im loka­len Austausch vor allem verderb­li­che Lebens­mit­tel oder indi­vi­du­ell ange­fer­tig­te Güter wie Klei­dung oder Bauten eine Rolle spiel­ten, wurden im Handel trans­por­ta­ble und wert­vol­le Güter ausge­tauscht. Für die trans­por­ta­blen und wert­vol­len Güter müsste ein entspre­chen­des Gut wie zum Beispiel Gold gebo­ten werden. Für den regu­lä­ren Bereich der loka­len Leis­tun­gen dachte Platon somit an eine altern­de Währung und für den Spezi­al­fall des Handels an eine Einheit, die möglichst wert­hal­tig und leicht trans­por­ta­bel ist. Damit der Spezi­al­fall nicht zum Regel­fall wird, schlug Platon vor, den Handels­platz vom Lebens­raum und vom loka­len Markt­platz zu tren­nen, damit es »nahe­lie­gen­der« ist, die lokale Leis­tung zuerst nachzufragen.

Mit dem „KannWas“ fängt die Freundschaft an – Redaktionsbeitrag zur „KannWas“-Sonderedition 0

Mit dem „KannWas“ fängt die Freundschaft an – Redaktionsbeitrag zur „KannWas“-Sonderedition

Zu den etablier­ten Regio­nal­wäh­run­gen in Deutsch­land zählt auch der 2004 ins Leben geru­fe­ne „Kann­Was“, der vom „Verein Regio­nal­geld Schles­wig-Holstein e.V.“ heraus­ge­ge­ben wird. Während im Volks­mund beim Geld die Freund­schaft aufhört, verwei­sen die Macher der Schles­wig-Holstei­ni­schen Regio­nal­wäh­rung darauf, dass mit dem „Kann­Was“ die Freund­schaft anfängt. Seit Januar 2013 bietet der Verein, neben den umlau­fen­den Schei­nen, eine Sonder­edi­ti­on seiner „KannWas“-Scheine an, die sich außer an die regio­na­len Nutzer auch an über­re­gio­na­le „Samm­ler“ rich­tet, welche die Idee von Regio­nal­wäh­run­gen unter­stüt­zen wollen.

Geld-Revolution im Hinterland – Markus Gärtner 0

Geld-Revolution im Hinterland – Markus Gärtner

Alter­na­ti­ve Währun­gen auf dem Vormarsch

ie Berks­ha­res sehen aus wie normale
Bank­no­ten. Und sie tragen die
Portraits von berühm­ten Bürgern
aus dem Bezirk Berkshire im Westen
von Massa­chu­setts: W.E.B. Du Bois,
der Begrün­der der Bürgerrechts-Bewegung
und erster Empfän­ger eines
Doktor­ti­tels an der Harvard-Universität;
Herman Melville, der Autor von
Moby Dick; oder Norman Rock­well, einer
der belieb­tes­ten amerikanischen
Maler des 20. Jahr­hun­derts. Sie alle
zieren die Bank­no­ten von Amerikas
erfolg­reichs­ter Alternativ-Währung,
dem Berks­ha­re. Das Geld wurde
2006 erst­mals ausge­ge­ben, im westlichsten
Bezirk des Bundesstaates
Massa­chu­setts. Inzwi­schen kursieren
drei Millio­nen Berks­ha­res. Hunderte
von Geschäf­ten nehmen sie an.
Die alter­na­ti­ven Geld­schei­ne werden
sogar benutzt, um Löhne zu zahlen,
oder Steu­er­schul­den zu begleichen.
Mehr als 400 Geschäf­te akzeptieren
sie als gülti­ges Zahlungs­mit­tel. Sie
sollen die regio­na­le Wirt­schaft weniger
abhän­gig von der vola­ti­len Weltwirtschaft
und von den großen Banken
machen. In den teilnehmenden
Geschäf­ten am Ort weisen Schil­der in
den Schau­fens­tern darauf hin, dass
Berks­ha­res ange­nom­men werden.
Ein eigens gedruck­tes Buch weist,
wie ein Tele­fon­buch, die Geschäfte
aus, die Berks­ha­res akzeptieren.

Weder Armut noch Überfluss – Pat Christ 0

Weder Armut noch Überfluss – Pat Christ

Hans Diefen­ba­cher über die neue (Arbeits)Freiheit in der Postwachstumsgesellschaft

Unter dem Komman­do der Wachts­ums­ideo­lo­gen wird geschuf­tet auf Teufel komm raus. Arbeit ist in unse­rer Gesell­schaft von höchs­tem Wert. Aller­dings nur die Erwerbs­ar­beit. Andere Arbeit findet zwar zuhauf statt. Doch wird sie nicht entlohnt. Und schon gar nicht wert­ge­schätzt. „Hier bedarf es einer Verän­de­rung des gesell­schaft­li­chen Moni­to­rings“, fordert der Umwelt­öko­nom Profes­sor Hans Diefen­ba­cher von der Forschungs­stät­te der Evangelischen
Studi­en­ge­mein­schaft (FEST).

Die Plau­si­bi­li­tät von Wachs­tum als höchs­tes wirt­schafts­po­li­ti­sches Ziel steht zuneh­mend in Frage. Zwar wird es durch Wachs­tum – rein theo­re­tisch – möglich, immer mehr zu konsu­mie­ren. Doch laut Diefen­ba­chers Analy­sen steigt die Lebens­zu­frie­den­heit dadurch nicht an. Oft ist sogar das Gegen­teil der Fall. Denn zu viel bleibt auf der Stre­cke. In einer rein auf das Brut­to­in­lands­pro­dukt (BIP) ausge­rich­te­ten Gesell­schaft haben etwa Haus­ar­beit oder Ehren­amt kaum einen Wert. Dennoch zielen die Appel­le der Poli­ti­ker und Poli­ti­ke­rin­nen einzig auf ein Hinauf­trei­ben des BIP als unan­ge­foch­te­nes Ziel ab.

Nicht nur Poli­ti­kern diesen Star zu stechen, darum bemü­hen sich Aufklä­rer wie Hans Diefen­ba­cher immer inten­si­ver. So zeigt der Heidel­ber­ger Forscher auf, dass ab einem bestimm­ten Einkom­men eine klare Entkopp­lung der Verbin­dung zwischen Wirt­schafts­wachs­tum und der empfun­de­nen Lebens­qua­li­tät stattfindet.

Schweizer Bodenstiftungen arbeiten zusammen – Heinz Girschweiler 0

Schweizer Bodenstiftungen arbeiten zusammen – Heinz Girschweiler

Sechs Schwei­zer Boden­stif­tun­gen haben beschlos­sen, sich zu vernet­zen. Darin waren sie sich bei ihrem ersten Tref­fen Ende März in Basel einig. Erste
Vorha­ben sind eine gemein­sa­me Inter­net­platt­form und eine öffent­li­che Tagung mit poli­ti­scher Stoßrichtung.

Am 26. März trafen sich Vertre­te­rin­nen und Vertre­ter von sechs Schwei­zer Stif­tun­gen, die sich für Boden als Gemein­gut statt als Speku­la­ti­ons­ob­jekt einset­zen. Die Initia­ti­ve zum Tref­fen ging von der NWO-Stif­tung Belcam­po aus. Sie hatte das Vorha­ben an ihrer öffent­li­chen Tagung in Bern vom Januar
2012 ange­kün­digt. Alle sechs einge­la­de­nen Stif­tun­gen folg­ten ihrem Ruf. Beim Tref­fen im Basler „Unter­neh­men Mitte“ ging es zunächst einmal darum, einan­der kennen zu lernen. Aus den Kurz­re­fe­ra­ten ergab sich eine große grund­sätz­li­che Über­ein­stim­mung bezüg­lich des Reform­be­darfs im Schwei­zer Boden­recht. Zwar setzen die Stif­tun­gen die Schwer­punk­te in ihrer konkre­ten Tätig­keit unter­schied­lich, doch äußer­ten alle Anwe­sen­den das Bedürf­nis, künf­tig mit Schwei­zer Part­nern zusam­men­zu­ar­bei­ten. Ziel dieser Zusam­men­ar­beit soll es sein, die Basis der boden­re­for­me­ri­schen Kräfte zu verbreitern.

10 Jahre Regiogeld in der Praxis … und es geht doch! – Interview mit Sterntaler-Gründer Franz Galler 0

10 Jahre Regiogeld in der Praxis … und es geht doch! – Interview mit Sterntaler-Gründer Franz Galler

Andre­as Bange­mann führte das Inter­view mit Franz Galler.

AB: „Franz – du hast dich die letz­ten 10 Jahre neben Privat- und Berufs­le­ben für ein neues Mitein­an­der einge­setzt. Seit 2002 bist du Vorstand des als Nach­bar­schafts­hil­fe-Verein gestar­te­ten STAR e.V. 2007 hast du die Sozi­al­ge­nos­sen­schaft Regio­STAR eG gegrün­det und dort verschie­de­ne Hand­lungs­be­rei­che wie einen Dorf­la­den, Garten­pro­jek­te und Foto­vol­ta­ik-Anla­gen inte­griert. Das Beson­de­re dabei – der Austausch und die zins­freie Verrech­nung von Leis­tun­gen zwischen Privat­per­so­nen und den Unter­neh­men mittels zweier komple­men­tä­rer Regio­nal­wäh­run­gen: dem Euro gedeck­ten ‚Stern­ta­ler‘ und der mit Dienst­leis­tun­gen und Waren gedeck­ten Buch­geld-Währung ‚Talen­te‘. Sind dir als frühe­rer Banker die Regio­geld-Ideen einfach
so vom Himmel gefal­len oder gibt es ein konkre­tes Schlüs­sel­er­leb­nis dafür, dass du das ‚Denk­ge­fäng­nis‘ Geld verlas­sen hast?“

FG: „Ich bin nach wie vor Banker – aller­dings nicht mehr der in ‚Nieten und Nadel­strei­fen‘. Ich betreue zusam­men mit zwei Kolle­gen auf selb­stän­di­ger Basis wenige vermö­gen­de Kunden. Dies ist mein ‚Brot­be­ruf‘, der mir über 10 Jahre lang mein Enga­ge­ment als Regio­nal­ent­wick­ler möglich machte. Grund meines Enga­ge­ments war ein Schock: ich wurde im Jahr 2002 als ange­stell­ter Vermö­gens­be­ra­ter mit 1200 Leuten von einer der großen deut­schen Banken ohne Vorwar­nung von einem Tag auf den ande­ren gekün­digt. Für mich unvorstellbar.
Wie kann man jemand, der sehr erfolg­reich arbei­tet, einfach auf die Straße werfen? Wie kann man ein gesun­des Unter­neh­men mit über 300.000 Kunden einfach schlie­ßen, nur weil es angeb­lich zu wenig Rendi­te erwirt­schaf­tet? Da habe ich beschlos­sen, nicht immer noch mehr, sondern weni­ger arbei­ten zu wollen und dafür ein sozia­les Projekt zu star­ten. Daraus sind in den letz­ten 10 Jahren ca. 30 Stun­den je Woche gewor­den – bis vor 2 Jahren ausschließ­lich ehren­amt­lich. Seit gut zwei Jahren gebe ich mein prak­ti­sches Wissen als Hoch­schul-Dozent oder als Spezia­list für Regio­geld-Themen in ande­ren Regio­nen weiter. Die Betreu­ung von Stern­ta­ler und Talen­ten habe ich zum Ende 2012 einge­stellt. Zusam­men mit meiner Frau führe ich im Berch­tes­ga­de­ner Land seit Anfang letz­ten Jahres das Zallis Natur­kost Café mit baye­ri­schem Bier­gar­ten, wo wir nicht nur vege­ta­ri­sche, gesun­de und voll­wer­ti­ge Produk­te anbie­ten, sondern dabei die Regio­geld-Idee so weit wie nur möglich leben. Und es geht!“

Der Rubel muss rollen, aber nicht in die Steueroasen! – Kommentar von Wilhelm Schmülling 0

Der Rubel muss rollen, aber nicht in die Steueroasen! – Kommentar von Wilhelm Schmülling

Es ist schon erstaun­lich: Aus dem armen Russ­land flos­sen seit Jahren Milli­ar­den­be­trä­ge zur sonni­gen Mittel­meer­in­sel Zypern. Zuvor war die Sowjet­uni­on trotz und wegen der bis ins Kleins­te geplan­ten Wirt­schaft zusam­men­ge­bro­chen und hatte nur arme Menschen hinter­las­sen, bis auf dieje­ni­gen Funk­tio­nä­re, die das Volks­ei­gen­tum priva­ti­sier­ten und sich kapi­ta­lis­tisch zu berei­chern verstan­den. Sie waren es, die den Rubel rollen ließen, zunächst in heimatliche
Gefil­de, dann durch Schlupf­lö­cher in Steu­er­oa­sen. Zypern geriet in den Fokus der Neurei­chen. Das Klima dort lockte eben­falls und der Rubel rollte dort hin.

Für sie nur bedau­er­lich, dass die Banken in Zypern die verspro­che­nen hohen Zinsen nach eini­ger Zeit nicht mehr zahlen und die Regie­rung die Banken nicht mehr stüt­zen konn­ten. Das Ziel der russi­schen (und ande­rer Anle­ger), die Vermeh­rung ihres Kapi­tals ohne eigene Arbeit zu errei­chen, geriet in Gefahr. Dieses Geschäfts­mo­dell, mit dem gerings­ten Aufwand den höchs­ten Gewinn zu erzie­len, begann zu erodie­ren, erst recht, als die Regie­rung in Niko­sia Hilfe
von der EU erwar­te­te und zunächst nicht bekam. Nun schwan­te den Anle­gern neben der Zins­min­de­rung noch Schreck­li­che­res: der teil­wei­se Verlust ihres Einsatzes.

Die Grenzen der Postwachstumsforschung – Pat Christ 0

Die Grenzen der Postwachstumsforschung – Pat Christ

HUMANE WIRTSCHAFT sprach mit Mitglie­dern der Bundes­tags-Enquete­kom­mis­si­on „Wachs­tum – Wohl­stand – Lebensqualität“

Die Ener­gie­wen­de sei gera­de­zu eine Probe aufs Exem­pel, inwie­weit sich „green growth“ erfolg­reich umset­zen lässt – dies verkün­de­te Franz Fehrenbach
von der Robert Bosch GmbH im Febru­ar bei einer Green­tech-Konfe­renz in Frank­furt. Bosch sieht in der Ener­gie­wen­de vor allem eines: Wachstumschancen.
Und genau darum scheint es in Deutsch­land nach wie vor zu gehen. Trotz zuneh­men­der Wachs­tums­kri­tik. Und einer Enquete­kom­mis­si­on, die den Stel­len­wert von Wachs­tum eben­falls kritisch hinterfragt.

Vor rund drei Jahren ließ Angela Merkel verlau­ten: „Wir müssen lernen, den Wachs­tums­be­griff neu zu defi­nie­ren.“ Anfang 2011 äußer­te sie in einer Grund­satz­re­de gar, es sei einer der „der fatals­ten Irrtü­mer“ auf den Finanz­märk­ten, „dass man das Wachs­tum über alles gesetzt hat“. Viel­leicht klang das seiner­zeit gut. Zwischen­zeit­lich scheint Merkel jeden­falls verges­sen zu haben, was sie damals gesagt hat.

Gegen den Strom – Interview mit Christine Allais und Christian Gomez 0

Gegen den Strom – Interview mit Christine Allais und Christian Gomez

Maurice Allais – über Leben und Lehren eines libe­ra­len Sozialisten

Der fran­zö­si­sche Wirt­schafts­no­bel­preis­trä­ger Maurice Allais (1911–2010) schlug in seinem nobel­preis­ge­krön­ten Werk „Écono­mie et Inté­rêt“ von 1947 die Verstaat­li­chung des Bodens und die „konti­nu­ier­li­che Entwer­tung des umlau­fen­den Geldes“ vor[1] – Maßnah­men, die auch den Kern der „Natür­li­chen
Wirt­schafts­ord­nung“ Silvio Gesells darstel­len. In St. Cloud bei Paris im ehema­li­gen Büro von Maurice Allais trafen Prof. Dr. Dirk Löhr und Jean-Pierre Colas dessen Toch­ter Chris­ti­ne Allais und seinen Schü­ler Chris­ti­an Gomez. Diese stel­len im Inter­view den Menschen Maurice Allais, seine Ideen und Anschau­un­gen vor.

Bayerische Blütenpracht – Ute Scheub 0

Bayerische Blütenpracht – Ute Scheub

Der baye­ri­sche Chiem­gau­er ist Deutsch­lands erfolg­reichs­tes Regio­geld. Vom Trach­ten­ver­ein über den Frau­en­not­ruf bis zu Geschäfts­leu­ten und Mikro­kre­dit­neh­mern – alle profi­tie­ren von ihm.
„Gestat­ten, mein Name ist Chiem­gau­er. Ich bin mehr Schein als Sein, was im Übri­gen nicht nur für mich, sondern für alle Geld­schei­ne der Welt gilt. Sie wundern sich viel­leicht, was für ein schi­ckes, grünes Kleid ich trage. Das tue ich aber nur, wenn ich ein Ein-Chiem­gau­er- Schein bin. Als Zwei-Chiemgauer-
Schein bevor­zu­ge ich ein oran­ge­far­be­nes Outfit, als Fünfer ein gelbes, als Zehner bin ich rot, als Zwan­zi­ger blau und als Fünf­zi­ger lila. Eine einzi­ge Blüten­pracht, nicht wahr? …“

Euro und CHIEMGAUER – Margrit Kennedy 0

Euro und CHIEMGAUER – Margrit Kennedy

Seit 2002 gibt es den Euro – heute also seit elf Jahren. Wohl kaum ein Mensch hat sich bei der Einfüh­rung dieser ersten euro­päi­schen Gemein­schafts­wäh­rung vorstel­len können welche Proble­me damit auf die Menschen in Europa und auf uns in Deutsch­land zukom­men würden. Doch liest man das neue Buch „Tatort Euro“ von Joachim Star­bat­ty, so wird klar, dass eine ganze Reihe von Fach­leu­ten die tiefe Krise, in der wir jetzt stecken, deut­lich voraus­ge­se­hen haben.

Seit 2003 – heute also seit zehn Jahren – gibt es den CHIEMGAUER. Wohl kaum jemand hat sich bei seiner Einfüh­rung vorstel­len können, dass dieses Schü­ler­pro­jekt im Laufe der Jahre nicht nur eines der ersten Projek­te seiner Art sondern auch eine der erfolg­reichs­ten Regio­nal­wäh­run­gen in Deutsch­land – ja in Europa – werden würde. Es hat als Vorbild für zahl­rei­che Regio­nal­wäh­run­gen im Inland und auch einige im euro­päi­schen Ausland gedient, und ist zum Hoff­nungs­pro­jekt für viele gewor­den, die in der Umset­zung von regio­na­len und ande­ren komple­men­tä­ren Währun­gen einen Weg zur Befrei­ung aus der Vorherr­schaft eines immer zerstö­re­ri­schen Geld­mo­no­pols sehen.

Der CHIEMGAUER in der Praxis – Christian Gelleri 0

Der CHIEMGAUER in der Praxis – Christian Gelleri

Mit CHIEMGAUER Regio­geld ist es wie mit dem Fahr­rad­fah­ren. Es hört sich erst mal kompli­ziert an und lässt sich am besten prak­tisch erfah­ren. Hätten Sie das Fahr­rad­fah­ren erlernt, wenn Sie die folgen­de Anlei­tung gele­sen hätten?
• Man braucht beim Fahr­rad­fah­ren das Gleich­ge­wicht während der Fahrt.
• Dabei kompen­siert man beim Gera­de­aus­fah­ren auftre­ten­de Seiten­nei­gun­gen durch Lenker­ein­schlag in die Fallrichtung.
• Um eine Kurve zu fahren, provo­ziert man durch Gewichts­ver­la­ge­rung in Kurven­rich­tung oder durch kurzen Lenker­ein­schlag in die entge­gen­ge­setz­te Rich­tung eine leich­te Seiten­nei­gung in Kurven­rich­tung und kompen­siert nun diese Neigung durch Lenker­ein­schlag in die Kurvenrichtung.
• Das erzeugt wieder ein Gleich­ge­wicht und der Roller oder das Fahr­rad fährt nun in eine neue Richtung.
(Theo­rie des Fahr­rad­fah­rens aus Wikibooks.org)

Mit dieser Lern­me­tho­de wären die Fahr­rä­der wohl längst verschwun­den. Auch beim CHIEMGAUER ist es leich­ter, einfach mal einen Schein in die Hand zu nehmen und auszu­ge­ben. Wie das aus Sicht der verschie­de­nen Teil­neh­mer funk­tio­niert, wird anhand der Perspek­ti­ven der Verbrau­cher, der Unter­neh­mer, der Verei­ne und der Gemein­den darge­stellt. Diese Grup­pen reprä­sen­tie­ren das Wirt­schafts­le­ben, die Kultur und das Rechts­le­ben und die vielen Indi­vi­du­en, die ihre Bedürf­nis­se zur Gelt(!)ung bringen.

Schnelles Geld machen – Andreas Bangemann 1

Schnelles Geld machen – Andreas Bangemann

Schnel­les Geld machen
Keine Sorge, Tipps mit Hinwei­sen für Geld­an­la­gen, mit denen man den „schnel­len Euro“ machen kann, gibt es bei uns nicht. Das „schnell“ bezieht sich auf die Umlauf­ge­schwin­dig­keit. Und die hat etwas mit der „Konsis­tenz“ des Geldes zu tun. Die Beschaf­fen­heit von Geld hat nämlich maßgeb­li­chen Einfluss
auf die Geschwin­dig­keit und Kontrol­lier­bar­keit seines Flus­ses durch die Wirt­schaft. Was hat es für Folgen, wenn Geld sich in den Wirt­schafts­bah­nen verfes­tigt und unbe­weg­li­cher wird, wenn es verh­arzt und verklumpt? Was bedeu­tet es, wenn es „flüs­si­ger“ ist? Maurice Allais, dessen Werk im Rahmen eines
Inter­views in dieser Ausga­be vorge­stellt wird, sprach sich für „schmel­zen­des Geld“ („monnaie fond­an­te“) aus. Der Gedan­ke des „Flie­ßen­den Geldes“ gewinnt zuneh­mend an Bedeutung.

Immer mehr Menschen welt­weit erken­nen, dass die Eigen­schaf­ten des Geldes inner­halb der Wirt­schaft mit Regeln beein­flusst werden können. Mehr noch: Sie erken­nen die Gestalt­bar­keit des Geld­sys­tems als Ganzes durch gemein­sa­men Willen, denn Geld ist bloß ein mäch­ti­ges Werk­zeug. Ein Medium und
Tauschvermittler.

Veronika Spielbichler – Foto: © Manuel Bangemann 1

Eine Reise nach Wörgl – Reisebericht von Manuel Bangemann

Während meines Urlaubs in Tirol habe
ich das schöne Städt­chen Wörgl besucht,
von dem ich schon so viel Interessantes
gehört hatte. Am meisten
haben es mir dabei die „sagen­um­wo­be­nen“
Ereig­nis­se rund um das weltberühmte
Wörg­ler Freigeldexperiment
angetan.
So lande­te ich bei Vero­ni­ka Spielbichler,
der Leite­rin des Unterguggenberger-
Insti­tuts in Wörgl.
Sie ist eine ausge­spo­che­ne Fachfrau
auf dem Gebiet und eine begeisterte
Anhän­ge­rin des geschichtsträchtigen
Regio­nal­geld-Expe­ri­ments. Sie setzt
sich mit verschie­de­nen Akti­vi­tä­ten für
die Verbrei­tung dieses Wissens ein.

Roman Huber 0

Wenn wir Bürger nicht gestalten, tun es andere. – Roman Huber

2013 ist ein Wahl­jahr. Im September
sollen wir Bürger und Bürge­rin­nen unser
demo­kra­ti­sches Recht nutzen und
unsere Stimme im Wahl­lo­kal abgeben.
Danach sehen wir sie nie wieder. Verständlicherweise
sehen Viele dieser
Über­ga­be des Volks­wil­lens an unsere
Volks­ver­tre­ter mit Resi­gna­ti­on entgegen.
Wir leben in einem hochkomplexen,
globa­li­sier­ten System, das die
Poli­tik kaum mehr steu­er­bar macht.
Sach­zwän­ge machen schein­bar bestimmte
Entschei­dun­gen alternativlos,
warum sollen wir dann über­haupt noch
wählen?

Ratschläge eines Gärtners – Stefan Nold 0

Ratschläge eines Gärtners – Stefan Nold

In dem Film von Hal Ashby „Welco­me
Mr. Chance“ spielt Peter Sellers einen
Gärt­ner, der weder lesen noch schreiben
kann. Durch Zufall wird er für den
ameri­ka­ni­schen Präsi­den­ten zum wichtigsten
Bera­ter. Seine mit tiefem Ernst
vorge­tra­ge­nen Sprü­che wie „Auf den
Früh­ling folgt der Sommer, dann der
Herbst und der Winter“ werden allseits
als Quelle tiefer Weis­heit bewundert.
Einige von solchen Sprü­chen habe ich
auch auf Lager:
Kluge Köpfe sind Kapital
Unser wirt­schaft­li­ches Denken klebt
an mate­ri­el­len Dingen. Was in den Köpfen
steckt, taucht in keiner Bilanz auf.
Nach dem Krieg hat das in den Köpfen
vorhan­de­ne Know-How den deutschen
Wirt­schafts­wun­der-Motor angetrieben.
Damals hatte Portu­gal Gold, Deutschland
ein kaput­tes Land. Nach unserer
Bilan­zie­rungs­me­tho­de hätte Portugal
erfolg­rei­cher sein müssen, denn wir
bilan­zie­ren nur Gold, Immo­bi­li­en, Kapital.
Dabei ist es das Know-How, das
auf lange Sicht den Unter­schied macht.
Wenn ein Lehrer für tausend Euro Unterrichtsmaterial
kauft, damit seine Schüler
den Stoff durch eigene Anschauung
verste­hen, dann ist das Verbrauch und
damit pfui. Er hätte auch Süßigkeiten
kaufen können. Wenn man für hundert
Millio­nen eine Straße baut, erscheint
sie für exakt diesen Betrag als Aktivposten
in der Bilanz.

Die „Lösung“ der europäischen Krise – Frank Augustin 0

Die „Lösung“ der europäischen Krise – Frank Augustin

Die soge­nann­te Krise ist längst zu
Euro­pas Normal­zu­stand geworden.
Umso erstaun­li­cher ist es, wie hartnäckig
sich die Vorstel­lung von einer
„Lösung“ der Krise hält. Von einer
„Lösung“ wird heute, so scheint es,
immer dann gespro­chen, wenn eine
Bewäl­ti­gung der Proble­me so wahrscheinlich
ist, wie vom Blitz getroffen
zu werden. Dass man Umweltprobleme
„lösen“ will, ist ja noch irgendwie
nach­voll­zieh­bar – auch wenn man sich
kaum vorstel­len kann, wie es gelingen
soll, beispiels­wei­se den CO2-Ausstoß
in kurzer Zeit massiv zu reduzieren
oder mal eben die 126.000 Atommüll-
Behäl­ter aus dem einsturzgefährdeten
Salz­berg­werk Asse zu bergen. Aber
gut, rein theo­re­tisch ist das vielleicht
noch möglich.