Ab welchem Maß ist man versklavt?

Das herr­schen­de Geld­sys­tem ist so aufge­baut, dass es allen Menschen zuneh­mend mehr von deren Leis­tung wegnimmt. In Prei­sen und Steu­ern stecken die Zinsen der Schul­den­auf­nah­me von Unter­neh­men und Staa­ten. Die Zinsen flie­ßen zu den Geld­ver­mö­gens­be­sit­zern, ohne dass diese selbst dafür eine Leis­tung erbrin­gen mussten.

Immer höhere Geld­ver­mö­gen führen zu immer höhe­ren Schul­den, die durch Leis­tungs­stei­ge­run­gen nicht mehr ausrei­chend bedient werden können. Immer größer werden­de Antei­le der Produk­te der Arbeit aller Leis­ten­den werden Geld­ver­mö­gens­be­sit­zern über­tra­gen. Der Lohn aus Arbeit sinkt entsprechend.

Ange­sichts derlei Entwick­lun­gen stellt sich diese Frage:

Wenn jemand 100% der erbrach­ten Leis­tung von Arbei­te­rin­nen und Arbei­tern stiehlt, wird das Skla­ve­rei genannt. Ab welchem Prozent­satz ist es keine Sklaverei?


6 Antworten

  1. Rolf Kuntz sagt:

    Dieses Video möchte ich mal als Beleg des sicht­ba­ren höchs­ten Exzess verwen­den. Wenn ich dann in die selbi­ge Schub­la­de die Infor­ma­tio­nen packe, daß eine Abschaf­fung der Skla­ve­rei dem Besit­zer die Exis­tenz­grund­la­ge entzieht, Aris­to­te­les und Thomas von Aquin die Recht­mä­ßig­keit und sogar Notwe­nig­keit von Skla­ve­rei begrün­de­ten, uns bekannt ist das sogar Päpste Skla­ven besa­ßen und die aller­ka­tho­lis­te Majes­tät Karl V den Wels­ern bei der Kolo­ni­sa­ti­on Vene­zue­las das Recht einräum­te 4.000 Skla­ven aus der indi­ge­nen Bevöl­ke­rung zu akqui­rie­ren oder aus Afrika zu beschaf­fen was dann bei den folgen­den spani­schen Kolo­ni­al­ver­wal­tun­gen Ameri­kas bis Mitte des 19th Jahr­hun­dert als gebräuch­li­ches Wirt­schaf­ten galt und mir liegt ein Beitrag vor der plau­si­bel erklärt, das England die Abschaf­fung der Skla­ve­rei in den USA nur deswe­gen voran­ge­trie­ben hat, um der indi­schen Baum­wol­le einen Wett­be­werbs­vor­teil zu verschaffen.

    Ande­rer­seits stellt sich die Frage ob die Leib­ei­gen­schaft auch eine Skla­ven­art war? Das Wort aber hatte in der dama­li­gen Zeit keinen solch schreck­li­chen Klang, bedeu­te­te aber auch für den Leib­ei­ge­nen eine gewis­se sozia­le Sicher­heit, weil der Herr über eini­ges seine Hand halten mußte.
    Die Fugger erlaub­ten ihren Unter­ta­nen sich aus der Leib­ei­gen­schaft frei­zu­kau­fen und hierzu haben wir Kunde von einem gutsi­tu­iert Brau­meis­ter im schwä­bi­schen Kirch­heim der das Ange­bot der Fugger mit den Worten ablehn­te „es sei ihm Ehre und Sicher­heit zugleich unter den Fuggern dienen zu dürfen“, jedoch das Ange­bot für seine Toch­ter nutzte und diese aus der Leib­ei­gen­schaft freikaufte.

    Ich möchte damit sagen, irgend­wie schei­nen unsere Hirne durch einen Zeit­geist beiein­flußt eine Art eige­ner Recht­an­schau­ung heraus­zu­bil­den und ich frage mich ernst­haft, ob unsere Notion von zukünf­ti­gen Gene­ra­tio­nen auch noch so verstan­den wird. Ab wann man versklavt ist oder sich fühlt scheint man in der momen­ta­nen Recht­auf­fas­sung suchen zu müssen.

    Ande­rer­seits aber war ohne Zwei­fel diese Begriff­lich­keit für die Außer­skla­vi­schen von wirt­schaft­li­chem Nutzen und ich kann mich nicht dem Gefühl entzie­hen, daß die Skla­ve­rei in immer nur neue Mäntel gehüllt wurde, bis es mit dem heuti­gen Geld­sys­tem unter einen Tarn­man­tel schlüpf­te. Und ich denke diesen zu lüften, damit soll­ten wir hier anfangen.

  2. Danke, „Golde­ne­Re­gel“, für den Hinweis auf das Video. Besser hat das wohl noch keiner erklärt.

    Beste Grüße

    Micha­el Freuding

  3. Die Frage stellt sich, WAS unter­schei­det den „Herrn“ vom Sklaven?

    Antwort:

    Dem Herrrn ist die Frei­heit wich­ti­ger als das Leben.

    Dem Skla­ven ist das Leben wichtiger 

    Den Menschen in der west­li­chen Welt ist der Wohl­stand nicht gut bekommen.
    Sie sind schwach gewor­den, wollen das der Staat ALLES für sie regelt.
    Damit geben sie aber auto­ma­tisch auch ein Stück früher von sich an den Staat.

    Selbst­ver­an­wor­tung, Diszi­plin sind Eigen­schaf­ten, welche den Menschen in der
    Vergan­gen­heit immer gehol­fen haben.

    Freund­li­che Grüße
    vom „Herrn“ David aus Kambodscha

  4. GoldeneRegel sagt:

    Ich finde diesen Beitrag hier inter­es­sant bei der Suche nach einer Antwort:

    Anlei­tung zur Verskla­vung – die Jones-Plan­ta­ge (Video)
    http://www.freiwilligfrei.info/archives/2813

    Viele Grüße und ein schö­nes Wochenende

  5. Rolf Kuntz sagt:

    Exis­tenz­grund­la­ge!

    Im Verständ­nis derer die gerade oben sind ist es die Exis­tenz­grund­la­ge. Zufäl­li­ger­wei­se dieser Tage beim blät­tern in Wiki­pe­dia auf folgen­den Satz gestoßen.

    .…..und das dahin­ter liegen­de Land rasch von Weißen besie­delt. Als im Jahr 1833 das Briti­sche Parla­ment die Abschaf­fung der Skla­ve­rei in ihrem welt­wei­ten Einfluss­ge­biet verfüg­te, entzog dies vielen Buren die Exis­tenz­grund­la­ge. Um sich dem Einfluss­be­reich des briti­schen Rechts zu entzie­hen und die Ausbeu­tung der Nicht-Weißen fort­füh­ren zu können, wichen sie.…..

  6. Skla­ven

    Wer Macht hat, braucht gewand­te Sklaven,
    einst fand man sie am Marktbasar.
    Nur in versteck­ten Machtenklaven
    hat sich der Brauch bis heut‘ bewahrt.

    Man sah den Männern auf die Zähne,
    betas­te­te die Muskelpracht.
    „Viel­leicht da vorne rechts, die Schöne?“
    „Nein, nein, zu teuer – nicht heut’ Nacht.“

    Die Skla­ven­händ­ler fanden Wohlstand,
    die Gelder flos­sen – skrupellos.
    Der hohe finan­zi­el­le Aufwand,
    war Skla­ven­trei­bern nie zu groß. 

    Am Ende zwang das Recht den Handel,
    die Skla­ve­rei schien abgeschafft.
    Schon kam er, der Bewusstseinswandel,
    da haben wir uns selbst versklavt.

    Der Vorteil: All die neuen Sklaven,
    sind kosten­los und schein­bar frei.
    Man kann sie durch Entlas­sung strafen,
    allein die Drohung hält sie klein.

    Sobald sie nicht mehr funktionieren,
    entsorgt der Herr sie im System.
    Sie dürfen dann die Welt schockieren –
    so faul, so nutz­los, so bequem.

    Der hoch­mo­der­ne Sklaventreiber,
    gilt rech­ne­risch als Edelmann.
    Denn fehl­ten alle Halsabschneider –
    wo stünde unsre Wirt­schaft dann?

    http://www.traumpoet.blogspot.de

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